
Und so bin ich am 25. April, nach gut 5 Monaten, wieder heim gekommen. Nicht dass ich schon fertig bin mit Reisen, aber ich hatte erstmal genug.
Genug gechillt, genug vom Faulsein und genug Leute kennengelernt. Ich wollte wieder produktiv sein, hab meine Familie und Freunde vermisst, meine gewohnte Umgebung und meinen Sport. Außerdem wollte ich so gerne wieder sesshaft sein. Also im Sinne von EINE Unterkunft in EINER Stadt, nicht immer wieder packen, neu organisieren, nächste Unterkunft suchen und neu orientieren.
Ich habe die Zeit aber auf jeden Fall sehr genossen und viel mitgenommen!
Resumée:
Fünf Monate sind um. Fünf Monate war ich unterwegs, auf Reise - weg von allem Vertrauten und mehr zu mir. Habe meinen Haushalt auf dem Rücken getragen, habe Menschen getroffen und mich treffen lassen. Manche haben mich tief beeindruckt, andere werde ich vergessen. Ich habe beobachtet, zugehört, gelernt und vertraut. Habe gelacht, geweint und viel nachgedacht. Viel gesehen, viel gespürt. Manche Dinge habe ich mir neu angeeignet, andere vertieft.
Ich liebe es, ohne Schuhe zu laufen, auf dem Boden zu sitzen, Gerüche zu erkunden, die Einfachheit des Lebens, ohne Zwang. Ich habe mich treiben lassen und bin geschwebt. Mein
Bett war der Boden, am Flughafen, auf Booten und Schiffen, in Bussen, Jeeps und auf Ladeflächen, im Liegen, im Sitzen und sogar im Stehen, alleine, in Gruppen, zu zweit und bei Einheimischen.

Meine Füße waren schwarz vor Dreck, sandig, staubig, matschig und blutig.
Ich habe Geduld und Loslassen ohne Stress gelernt. Freunde gefunden, Liebe gesehen und gespürt. Es waren sehr gute, lehrreiche Monate.
Distanz schafft Übersicht. Und genau diese Distanz hat mich wieder nach Hause getrieben. Zu Freunden und Familie. Mit neuer Energie und einem Veränderten Blick auf viele Dinge.
Ich habe gelernt, kleinste Dinge des Alltags mehr wertzuschätzen und nicht alles, was ich von zuhause gewohnt bin, als selbstverständlich hinzunehmen. Zum Beispiel (sauberes) Wasser, Privatsphäre oder einfach nur eine Sonnenbrille. Prioritäten ändern sich.
Es tut gut zu wissen, dass viele Dinge nicht so wichtig sind wie sie scheinen und dass viele Dinge wichtiger sind als man manchmal denkt.
Es war interessant zu sehen, dass auch am anderen Ende der Welt Menschen morgens aufstehen, arbeiten, Zähne putzen und essen. Nur die Schwerpunkte und Bedingungen ändern sich. Jeder hat sein Leben zu leben und sein Päckchen zu tragen aber trotzdem wiederholen sich Geschichten und sind immer irgend
wie die Gleichen. Jeder hat seinen eigenen Antrieb, man muss ihn nur kennen und akzeptieren.

Im Dezember geht's höchstwahrscheinlich weiter, hoffe ihr seid auch wieder dabei!
Das Leben ist ein fortlaufendes Abenteuer :)
Hallo Dea,
AntwortenLöschenselbst nach sooo langer Zeit sind deine Worte noch aktuell und die Bilanz deiner Reise ist so tiefgründig formuliert und mit klugen Gedanken durchsetzt, dass es auch einen Daheimgebliebenen zum Nachdenken anregt und beim Lesen ein Lächeln auf die Lippen zaubert, weil man dich hinter deinen Worten spürt und versteht.